Am Samstag war für 12:00 Uhr Treffen vereinbart, da wir erst ab 14:00 Uhr in Stadtallendorf aufbauen konnten. Nils hatte bereits so gut vorgearbeitet, so dass alle Module und sämtliches Zubehör bereits fertig zum Transport bereit standen.
Aufgrund der erfreulich großen Teilnehmerzahl standen zum Transport 5 PKW und der Anhänger von Carsten zur Verfügung. Trotzdem musste H-G mit dem Hänger ein zweites Mal fahren, um alles nach Stadtallendorf zu transportieren. Aber bei einer Ausstellungsfläche von 13 x 8 Metern, 23 aufgebauten Modulen und einer Fahrstrecke von geschätzt 40 Metern ist dies wohl nicht verwunderlich.
Es zeigte sich sehr schnell, dass die Umbauarbeiten an den Modulen eine enorme Zeitersparnis beim Aufbau brachten. In „rasender“ Geschwindigkeit wurden die Beine an den Modulen angebracht. Dazu wurde von 2 Mann das Modul hochgehoben, während ein Dritter die Modulbeine einsteckte und festschraubte. Anschließend wurden die Module auf eine Höhe von 1 Meter ab Gleisoberkante justiert. Dies wiederum machte das Zusammenschrauben der Module einfacher, da die Höhe ja bereits stimmte. Noch während die Einen mit dem Zusammenschrauben der Module zu tun hatten konnte bereits mit der Verkabelung begonnen werden.
Bereits nach 3,5 Stunden fuhr die erste Lok und nach ca. 4 Stunden war die Anlage betriebsbereit. Mit dem Reinigungszug von Sebastian wurden die Gleise gereinigt. Dabei wurden noch kleinere Probleme bei den Modulübergängen festgestellt und auch gleich beseitigt. Inklusive der weiteren Arbeiten, wie das Anbringen der Vorhänge und das Aufräumen war der Aufbau nach 4,5 Stunden abgeschlossen.
Wenn man die Anzahl der Module und die Größe der Anlage bedenkt möchte ich nicht wissen, wie lange der Aufbau in der alten Form gedauert hätte. Einzig der Anschluss der Ottomane, Ronalds Abzweig und Nils Industriemodul dauerte etwas länger, da diese Module noch nicht unserem neuen elektrischen Standard entsprachen und die Gleisanschlüsse einzeln gemessen werden mussten um alles richtig anzuschließen. Besonders erfreulich war, dass es elektrisch überhaupt keine Probleme gab. Die Kehrschleifenmodule funktionierten einwandfrei und auch der Hauptbahnhof mit dem neuen Stellpult hat seine Feuerprobe bestanden. So konnte man ganz entspannt in die Ausstellung am Sonntag gehen. Da die offizielle Ausstellung erst um 10:00 Uhr begann war genügend Zeit das rollende Material aufzugleisen und die ersten Proberunden zu drehen. Sehr schnell war die Kapazität des Fiddleyard erschöpft und der Bahnhof wurde ebenfalls teilweise als Abstellfläche genutzt. Anders als in den Vorjahren, wo doch immer mal wieder aufgefahren wurde und Züge teilweise unbeaufsichtigt über die Anlage fuhren hatte der Bediener des Stellpult „Fahrdienstleiter“ alles unter Kontrolle. Züge wurden erst dann aus dem Bahnhof geschickt, wenn der nächste Abschnitt frei war und ankommende Züge (Lokführer) nahmen vor Einfahrt in den Bahnhof Verbindung mit dem FDL auf und baten um Freigabe. Das hat super funktioniert, auch wenn der FDL des Öfteren mal mächtig unter Stress stand.Die Gleiswechsel auf dem Bahnhof waren ein besonderer Hingucker. So war also immer genug Betrieb auf der Anlage ohne überladen zu wirken.
Auf dem Industriemodul von Nils konnte ordentlich rangiert werden, was mit den Rangierloks von H-G, die mit einer digitalen Kupplung ausgestattet waren, noch mehr Spaß machte. Auch die Steuerung mittels Smartphone funktionierte ohne nennenswerte Zwischenfälle. Das Amperemeter, das zur besseren Kontrolle der Belastung eingebaut wurde, zeigte trotz ordentlichem Betrieb nie mehr als 3 Ampere Belastung an. Die Zuschauerresonanz war mehr als positiv. Die Besucher, die uns schon von den Ausstellungen der letzten Jahre kennen, waren von den Dimensionen der diesjährigen Anlage begeistert. Es wurden wieder viele Gespräche geführt und unsere Anlage war die gesamte Zeit von Zuschauern umlagert. Der Einsatz hier fahrender Züge, wie Talent, IC oder die roten Dostos hatten einen hohen Wiedererkennungswert und so war immer mal wieder zu hören: „Oh, mit dem bin ich auch schon gefahren!“Pünktlich um 16:00 Uhr wurde der Betrieb beendet. Der Abbau ging zügig voran und bereits nach 45 Minuten war die gesamte Anlage abgebaut und zum Abtransport bereit. Leider spielte das Wetter nicht mit und es regnete beim Verladen. Trotzdem wurden alle Module sicher nach Neustadt gebracht und wurden bereits im Saal abgestellt, was uns für nächste Woche beim „Neustädter Advent“ das Tragen erspart.