Tag 1: Anreise nach Sebnitz
Die diesjährige Reise zum Tag der offenen Tür und Clubtreffen der Firma Tillig begann am Freitag im Regen auf dem Parkplatz am Kirchheimer Dreieck. Edgar, H.G. Detlef mit Frau Dörthe und Michael fuhren sodann mit leichter Verspätung auf Grund von Straßenbauarbeiten in Richtung Sachsen. Das Wetter klärte ostwärts immer mehr auf, bis wir die Autobahn vor Dresden verlassen hatten.
Wir hatten in dem wunderschönen Hauptbahnhof Dresden noch ein Termin mit unseren Ronald, der per Bahn anreiste. Wir waren jedoch mit unserem Kleinbus ein wenig schneller und schafften es noch trockenen Fußes in das Bahnhofsgebäude, bevor sich die sehr dunklen Regenwolken als Starkregen mit Hagel über Dresden ergossen. Das neue Stoffdach über den Bahnsteigen wollte die Hagelkörner nicht alle abhalten, weshalb uns einige direkt in die Hände fielen.
Als nun komplette Reisegruppe ging es über Pirna direkt weiter nach Sebnitz. Kurz vor der Stadt Sebnitz fanden wir unsere Pension und waren froh, endlich am Fuße der sächsischen Schweiz angekommen zu sein. Die Fahrt war sehr anstrengend. Deshalb gingen wir alle auch recht früh zu Bett.
Tag 2: Auf dem Tag der Offenen Tür bei Tillig
Am nächsten Morgen waren wir pünktlich am Werkstor der Firma Tillig und hatten glücklicher Weise zuvor nur wenige Meter entfernt einen Parkplatz gefunden. Am Eingang kaufen viele von uns mehrere Lose für die Tombola und am Glücksrad dürften wir auch mal drehen. Leider mochte uns das Glück nicht holt sein und so gab es nur den Trostpreis. Bei der späteren Tombolaverlosung sind wir auch alle leer ausgegangen, denn die nur drei Preise haben andere glückliche Modellbahner erhalten. Viele enttäuschte Gesichter konnte man sehen. Wir können nur hoffen, das der Tombola- Erlös seinen wohltätigen Weg findet.
Nach dem erste große Gedrängel und Gedrücke beim Sonderpostenverkauf, der in der Kantine im oberen Stockwerk stattfand, konnte jeder das ein oder andere Modell oder Ersatzteil sein Eigen nennen. Im unteren Bereich wurden allgemeine Fragen rund um die Tillig- Modelle und dem Club beantwortet und wir konnten sehr schön gealtere Modelle anschauen und uns vom "Airbrush- Meister" einige Tipps mitnehmen.
Die uns altbekannten Spritzmaschinen formten dieses Mal im Untergeschoss einen Spritzling der Rungen vom HO-Flachwagen, einer HO-Gleisschwelle und graue TT-Container mit den beiden Türen. Diese Container konnten dann ein Stockwerk höher mit dem Tillig- Logo und dem Tagesdatum bedruckt werden. Einigen war das lange Anstellen an den Spritzmaschinen zu langweilig, die Container gab es auch in anderen Farben günstig sofort zu kaufen.
Sehr interessant war der Räder- und Achsenbau. Hier sahen wir, wie viele Arbeitsschritte nötig sind, um ein Rad mit der Achse zu verbinden.
Immer wieder ein Erlebnis ist der Formenbau. Hier sieht man das "Kapital" der Firma und erfährt, warum, ca. 80 kg Form benötigt werden, um wenige Gramm Bauteil zu produzieren. In Verbindung mit dem Formenbau wurde uns noch einiges über die aktuellen Bauzustand der Neuheiten berichtet. Leider erfuhren wir auch über den Formenbruch des Rahmenwerkzeuges der BR 38.10-40. Die Auslieferung wird sich dadurch weiter verzögern.
Der Schablonenbau zeigte uns, wie aufwendig das Drumherum eines gespritzten Striches auf den Modellen sein kann und wie aufwendig solch ein Werkzeug ist. Jeder Farbvariante eines Modells zieht die Herstellung einiger solcher Werkzeuge mit sich. Komplizierter wird es , wenn der Lack um die Kurven eines Modells gespritzt werden soll. Nach einer gewissen Nutzung an den Spritzplätzen ist das Werkzeug verschlissen und muss neu gefertigt werden. Das farbliche Spritzen einiger Lok-Oberteile und Wagen war sehr interssant. Leider dürften wir keines mitnehmen, dafür war uns ein Blick in das bunte Farbenlager erlaubt.
In dem großen, oberen Montage-Raum wurde uns sehr freundlich die sehr lange und sehr filigrane Komplett-Montage einer Kreuzungsweiche und eines Güterwagens erklärt und vorgeführt. Einige ungeübte Besucher scheiterten schon an der feinen Kupplungsfeder. Sehr interessant der Rahmen bzw. Dichtgummi- Druck eines Lokfensters mit Hilfe einer Folie und Wärme.
Im Innenhof wurden wir mit Bratwurst und Stark, Bier und Cola versorgt. Den Podiumsdisskusieonen der Geschäftsleitung haben wir
nur vereinzelt besucht. Herr Sebald erklärte uns dann im Anschluss die aktuellen Neuheiten und einige Hintergründe und Firmenansichten dazu.
Unsere Ronald hatte da bereits seinen großen Auftritt beim Workshop "Bau der schnellsten Lok der Welt". Die vorhergegangenen Baumeister haben leicht überzogen, so das die Termine am Nachmittag nicht mehr gehalten werden konnte.Der Zusammenbau des BS der Taurus ÖBB 357 km / h ging wohl gut von der Hand, so das wir am Abend das montierte Modell bestaunen konnten. Die Bedruckung ist spitze!
Der Wettergott war uns am frühen Abend wieder nicht Hold und zeigte noch einmal mit ganz dunklen Regenwolken und langen Starkregen, was er kann. In der Pension wieder angekommen, freuten wir uns nach sehr leckeren Abendessen, auf die Vorstellung aller Einkäufe.
Der Abend wurde dadurch noch lang.
Tag 3: Kleiner Ausflug und Besuch des Museums-BW Chemnitz-Hilbersdorf und der TT-Modulisten Weimar
Der Sonntagmorgen brachte uns endlich die Sonne, leider ab Mittag zu viel als gewünscht. Wir starten nach dem Frühstück nochmals nach Sebnitz und schauten uns die deutsch- tschechische Grenze an, die dank der EU nur noch eine kleine Brücke ohne Hindernisse ist. Im Anschluss folgte die Rückfahrt durch das Kirnitschtal. Den Lichterheiner Wasserfall sahen wir erstmalig mit Wasser ! Das Umkuppeln der Straßenbahn ist auch sehr sehenswert. Dabei dachten wir an das aktuelle TT- Modell. Durch Bad Schandau und an der Feste Königstein vorbei ging es weiter über Pirna auf die Autobahn.
Das gute Wetter nutzend und viel Lust an der alten Bahn führte uns in das Museums- Bw Chemnitz-Hilbersdorf. Hier sahen wir sehr viele schöne Dampfloks und viele DR- Loktypen. Leider sind es bis auf wenige Ausnahmen nur noch "Stand- bzw. Vitrinenmodelle" . Das Original der Großbekohlungsanlage ist genau so filigran anzusehen wie das Auhagen- Modell. Die Füherstandsbesichtigung eines VT 175 DR "Vinta Bona"- Triebkopfes im Außengelände war für alle sehr interessant. Die Konstruktion des Dieselmotors direkt auf dem Drehgestell ist sehenswert.
Die weitere Rückreise führte uns zu den TT- Modullisten in Weimar, die uns zu ihren Fahrtag bzw. Tag der offenen Tür eingeladen hatten. Wir sahen die in TT-Kreisen berühmte Panzerverladeanlage mit sehr vielen selbstfahrenden Militärfahrzeugen. Selbst eine voll funktionierende, fahrbare Ent- und Beladung von vier Fahrzeugen und Panzern eines Militärzuges über eine Rampe auf die Flachwagen und später zurück, konnte voller Staunen beobachtet werden. Die sehr feine Faller-Car-Technik wurde uns an einem Musterfahrzeug sehr verständlich erklärt. Auf einer weiteren Modulanlage saher wir eine TT- Feldbahn auf 6mm- Gleis mit sehr schönen Landschafts- und Gebäudebau. In jeder Ecke waren unzählihe "Hinkucker" versteckt. Die zweigleisige Hauptstrecke war gut und abwechslungsreich befahren.
Wenige Meter weiter hatten die Bw- Freunde Weimar auch zum Fest eingeladen. Hierfür reichte leider die Zeit nicht mehr und wir fuhren auf direkten Wege zum Kirchheimer Dreieck zurück.